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Erkenntnis verlässt dich nie

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In diesem Artikel beleuchtet OM die Frage, wie Erkennen geschieht. Was ist Erkenntnis im Gegensatz zu „meiner“ Erfahrung? Erkenntnis geschieht nicht im denkenden Geist, nicht durch Tun. Was im Geist geschieht, ist Verstehen. Verstehen ist das, was wir mit dem Ich-Gedanken erfassen können. Erst wenn wir die horizontale Bewegung des Geistes, mit der wir beständig vor unserem Selbst ausweichen, für einen Moment zur Ruhe kommen lassen, kann in Stille ein Fallen in die Vertikale geschehen. Erkenntnis ist der Moment, wo das Persönliche das Unpersönliche berührt. Wir können nichts aktiv tun, um zu erkennen. OM geht zudem der Frage nach: Was ist die Welt, was ist Leiden? Die Welt selbst ist nicht das Leiden, unsere Beziehung zur Welt, die Anhaftung an die Welt ist das Leiden. Es geht um Aufgeben der Anhaftung an die Welt, den Fall in die Erkenntnis.

Quelle: Ausschnitte aus dem Satsang mit OM C. Parkin am 15. Dezember 1998 in Hamburg

Frage: Geschieht Erkennen im Geist? Was ist Erfahrung?

OM    Erkenntnis geschieht nicht im Geist. Was im Geist geschieht, ist Verstehen. Das ist die Wortwahl, wie ich sie benutze, vielleicht findest du sie woanders anders. Verstehen ist das, was du mit dem Ich-Gedanken erfassen kannst. In Satsang gibt es nichts zu verstehen. Du bist in Satsang, du kommst zu Satsang und du entspannst den Geist, denn es gibt in Satsang nichts zu tun. Wann auch immer du etwas tun willst, verlässt du Satsang. Der Geist selbst ist auf irgendeine Art von Tun konditioniert. Wenn es nichts mehr zu tun gibt, fühlt er sich überflüssig. Und wenn er sich überflüssig fühlt, versucht er umso mehr etwas zu tun, wo es nichts zu tun gibt. 
Ich würde sagen: Erkenntnis geschieht in dem Moment, wo das Denken zum ersten Mal die vollkommene Vertiefung der Stille berührt. Wenn du bereit bist, das laterale, das horizontale Denken, mit dem du beständig vor dir selbst ausweichst, diese ständige Bewegung für einen Moment zur Ruhe kommen zu lassen - und das geschieht in Satsang früher oder später sowieso - dann berührst du die Stille. Und in dieser Stille geschieht ein Fallen und in diesem Fallen geschieht Erkenntnis. Es ist nicht das Ich, das erkennt. Erkenntnis ist ein unpersönlicher Vorgang. Ich könnte sagen: Erkenntnis ist der Moment, wo das Persönliche das Unpersönliche berührt. In dem Moment ist Erkenntnis ganz natürlich. Das heißt: Du kannst nichts dafür tun, um zu erkennen. Es gibt nichts, was du tun könntest, um zu erkennen. Du kannst sehr viel dafür tun, um zu verstehen, aber Erkenntnis entsteht nicht aufgrund des Verstehens, sondern trotz des Verstehens. 
Der Unterschied zwischen Erfahrung und Erkenntnis ist der, dass Erkenntnis dich nie wieder verlässt. Erkenntnis ist für immer. Deswegen gibt es auch den anderen Begriff “Realisation” und wenn etwas wirklich real ist, und du selbst bist vollkommen real, dann verlässt es dich nie wieder, weil die Realität nicht kommt und nicht geht. Die Realität ist, was sie immer war, und was sie immer sein wird. Ob du sie erkennst oder nicht, berührt die Realität nicht. Du bist ohnehin das, was du bist. Die Frage ist nur: Bist du bereit für den Fall? Bist du bereit für die Größe, die Unendlichkeit des Unbekannten, die sich auftut, wenn die Verkrampfung dieser Person, dieses Ich-Gedankens nachlässt? Es ist sehr einfach. Es scheint schwierig zu sein, die Angst zu überwinden. 
Erfahrung ist gut, direkte Erfahrung ist gut, direkte Erfahrung ist Zen-Erfahrung, aber Erfahrung reicht nicht. Es reicht nicht, Erfahrungen zu sammeln und diese Erfahrungen möglicherweise dazu zu benutzen, dem Einen, nämlich der Wahrheit deiner selbst auszuweichen. Die Erfahrung muss zur Erkenntnis werden, und in jeder Erfahrung, die du machst, liegt das Potential von Erkenntnis, egal welcher Art die Erfahrung ist - negativ, positiv.

Das ganze Gespräch ist als PDF-Download zu erwerben unter

www.advaitamedia.com

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